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» G e s c h i e b e f o r s c h u n g «

Mit den Gletschern der Eiszeiten wurde Gesteinsmaterial in unvorstellbaren Mengen von Skandinavien in den Norddeutschen Raum transportiert. Vom Lehm über den Geschiebemergel bis hin zum stattlichen Findling - unsere heutige Kulturlandschaft ist von den Eiszeiten immer noch sehr stark geprägt. Einigen Gesteinen sieht man die Spuren ihres weiten Weges bis heute an, nämlich in Form von Gletscherschrammen, den sogenannten Kritzen. Die Geschiebeforschung war schon vor knapp 100 Jahren ein Thema, als der bekannte Geologe Kurt Hucke den Grundstein dafür legte. Hucke brachte eine systematische Ordnung in die vielen Fossilien und Gesteine, die sich meistens nur in den nordischen Geschieben finden. Erhard Voigt erweiterte nach Huckes Tod dessen Aufzeichnungen und brachte das bis heute gültige Standartwerk "Einführung in die Geschiebeforschung" heraus. Wie schon gesagt, viele Fossilien und Gesteine sind nur in den Geschieben Norddeutschlands zu finden. Das macht ihren besonderen wissenschaftlichen Wert aus. Es reicht sogar bis hin zu den ältesten fossilen Spuren von Leben in Europa, die vor ca. 570 Millionen Jahren entstanden sind. Nirgendwo in Deutschland haben wir sonst die Möglichkeit, so weit in die frühe Entwicklung des Lebens auf unserem Kontinent zurück zu schauen. Viel Freude beim Betrachten!